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Ade Ölkessel!

Verbot von Ölheizungen als klare Option: Gutachten zeigt, dass ein Verbot von Ölheizungen möglich ist

In Marokko sollen beim Klimagipfel Nägel mit Köpfen gemacht werden, sonst können wir trotz aller Versprechen den Klimawandel nicht rechtzeitig eindämmen. Es braucht mehr Mut, um endlich rasch aus der Abhängigkeit von fossilen Energien auszusteigen.

Umweltminister Andrä Rupprechter will nun handeln: In einem Interview mit dem Kurier fordert er, dass sich Österreich so schnell es geht von Öl-Heizungen verabschieden soll. Es soll sowohl beim Neubau als auch beim Kesseltausch keine Ölheizung mehr eingebaut werden. Österreich wäre nicht das erste Land, das eine solche Forderung umsetzt- in Dänemark ist eine solche Regelung schon länger in Kraft. Seit Anfang 2013 sind dort neue Öl- und Erdgasheizungen im Neubau verboten, seit heuer auch bei der Sanierung von Gebäuden.

Wie der Kurier berichtet, hat der Minister bereits mit dem Gutachten nachprüfen lassen, ob ein solcher Ausstieg möglich ist.Das Ergebnis ist klar: Ja, es liegt jedoch in der Kompetenz der Bundesländer.

Mitstreiter für ein Aus der Ölheizung dürfte der Minister mehrfach finden. Initiativen in einen Ausstieg aus fossiler Energie gibt es schon in mehreren Bundesländern.

Niederösterreich hat bereits vor einiger Zeit in seiner Energiestrategie 2030 festgelegt: ‘Ab sofort ist der schrittweise Ersatz fossiler Brennstoffe, insbesondere von Kohle-, Elektro- und Ölheizungen, anzustreben. Die Forcierung von erneuerbaren Energien im Raumwärmesektor soll in Zukunft nicht mehr nur durch Förderungen erreicht werden, sondern zunehmend auch durch dem Land zur Verfügung stehende ordnungspolitische Instrumente.’

Das soll nicht nur für Private gelten: ‘Wir wollen die Gemeinden beim Umstieg von Ölheizung und Gasheizung auf Biomasse bzw. Wärmepumpe unterstützen und den Kommunen helfen, die Klimaziele zu erreichen. Wir unterstützen daher die Gemeinden beim Umstieg von Öl- und Gasheizung auf erneuerbare Energie mit maximal 30 Prozent der Kosten bzw. einem Maximalbetrag von 10.000 Euro’, so die niederösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreterin Mag. Johanna Mikl-Leitner bei einer Pressekonferenz Ende Oktober.

Dieser Meinung sind auch andere Parteien: Helga Krismer, Chefin der Grünen Niederösterreich, findet Ölheizungen schon lange nicht mehr en vogue. Sie forderte im Oktober nicht nur ein Gesetz, das moderne Heizsysteme bevorzugt, sondern zusätzlich Förderungen für einen solchen Umstieg.

Ähnlich läuft es im Bundesland Salzburg, das seinen ‘Masterplan Klima und Energie 2020’ Ende des Vorjahres auf Schiene gebracht hat. Unter dem Motto 'Sonne statt Öl' setzt Salzburg auf ein Bündel an Maßnahmen: Diese reichen von einer schrittweisen Abschaffung alter Ölkessel und deren Ersatz durch erneuerbare Energien wie Photovoltaik, bis hin zur Optimierung der Wärmeversorgung und des CO2-Monitorings im Landesdienst.", wie die Salzburger Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Rössler (Grüne) dazu sagte. Auf ein Verbot von Ölheizungen angesprochen, meinte Rössler, dass Klimaziele im öffentlichen Interesse liegen und daher auch Eingriffe in private Interessen möglich sind. ‘Dieser Masterplan Klima + Energie 2020 ist nicht nur ein Plan für unsere Umwelt, er ist ein Plan für mehr Unabhängigkeit von Energieimporten,’ so der Salzburger Landeshauptmann Ende 2015 bei der Vorstellung des Masterplans.

Kärnten hat in seinem Energiemasterplan bereits die Umsetzung einer CO₂neutralen und atomfreien Energieversorgung bei Wärme bis 2025 festgelegt.

Auch Vorarlbergs Landshauptmann Mag. Markus Wallner und Energielandesrat Ing. Erich Schwärzler sehen die Energieautonomie Vorarlbergs als eine immense Chance für Gesellschaft und Wirtschaft, was mit einem Ausstieg aus fossilen Energien gleichzusetzen ist.

Dass ein rascher Ausstieg machbar ist, scheint fix: "Wir begrüßen aus Klimaschutz-Gründen den Vorstoß von Minister Andrä Rupprechter, der einen möglichst raschen Stopp für Ölheizungen in Neubauten und beim Kesseltausch fordert. Unser Land verfügt über beste Voraussetzungen, alle Heizungen auf erneuerbare Energie umzustellen, sei es mit Hilfe von Holz oder anderer erneuerbarer Heizsysteme. Die österreichischen Biomasse-Kesselhersteller sind internationale Technologieführer bei Scheitholz-, Hackgut- und Pelletskesseln. Unsere Biomasse-Heizsysteme verfügen im weltweiten Vergleich über die sauberste Verbrennungstechnologie, die höchste Effizienz und den besten Komfort.", so der Generalsekretär der österreichischen Landwirtschaftskammer, Josef Plank.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /