© oekonews / AKW Beznau
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Schweiz: Die Axpo will mit dem Kopf durch die Wand

Trotz Kritik soll Uralt-AKW wieder angefahren werden

Zürich - Die Axpo setzt auf das Ausfahren des ältesten AKW der Welt. Trotz Kritik von Experten, Bevölkerung und Skepsis bis hinauf zur Bundesrätin Doris Leuthard versucht die Axpo mit der eingereichten Risikoanalyse das Wiederanfahren in Beznau zu erzwingen. Die Axpo offenbart damit eindrücklich, wie wenig ihr Befindlichkeiten der Schweizer Bevölkerung bedeuten. Sämtlicher Druck lastet nun auf dem Ensi und wenigen Experten. Und auf einem Reaktorbehälter mit klaren Herstellungsmängeln.

Weiterlaufen so lange sicher?

Der erste Grundsatz im Umgang mit bestehenden AKW im Gesetz lautet: Weiterlaufen solange sicher. Der zweite: Die AKW-Betreiber sind für die Sicherheit selbst verantwortlich. Doch wenn just die Betreiber jegliche Einsicht und Verantwortung im Umgang mit einer hochkomplexen Technologie vermissen lassen, erhält auch der Grundsatz «Weiterlaufen solange sicher» mehr als einen fahlen Beigeschmack: Das Schicksal des angezählten AKW Beznau I - und damit unter Umständen das Schicksal der Schweiz - liegt in den Händen einiger wenigen eingeweihten Experten des Ensi. Sie entscheiden unter Ausschluss der Öffentlichkeit im stetigen Wissen, dass die Axpo finanziell am Ende ist. Sie geht rechtlich gegen alles vor, was ihr kurzfristig zu einem ökonomischen Nachteil gereichen könnte. Sie ficht Sicherheitsvorschriften an und wehrt sich gegen Kosten bei der Jodtablettenverteilung oder beim Stilllegungs- und Entsorgungsfonds.

Entscheid gegen die Bevölkerung

Die Umfragewerte zur Atomausstiegsinitiative zeigen: Die Bedenken gegenüber der Atomenergie sind echt. Unabhängig vom Ausgang der Initiative betrachtet eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung das älteste AKW der Welt zu recht als ernst zu nehmendes Risiko. Doch die Axpo übergeht diese Ängste und will das Experiment in Beznau fortsetzen - Defizite und ungelöste Atommüllentsorgung hin oder her. Das Unfall-Risiko tragen wir alle. Sie hätte es in der Hand mit der Stilllegung des weltweit ältesten AKW ein Zeichen auszusenden: Wir nehmen Sicherheitsbedenken ernst. Doch stattdessen zeigt sich der Energieversorger, der zu 100% der Schweizer Bevölkerung gehört, blind und taub gegenüber jeglicher Kritik und will die bereits ausgepresste Zitrone bis zum letzten Tropfen ausquetschen - koste es was es wolle.

QUELLE: SES


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /