© Catalania Catalino / pixabay.com
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Tihange-Doel Radiation Monitoring: Unabhängiges, von Bürgern getragenes Projekt

Ziel: Netzwerk zrur Messung radioaktiver Strahlung

Das Projekt Tihange-Doel Radiation Monitoring (TRDM) hat die Einrichtung eines Netzwerks für die Messung der Intensität der radioaktiven Strahlung der umgebenden Atmosphäre in der Region Tihange-Doel-Aachen zum Ziel. Das Netz befindet sich derzeit im Testbetrieb mit ersten im Feld installierten Sensorstationen. Die Projektgruppe bietet auf der von ihr betriebenen Website tdrm.fiff.de eine geografische Übersicht über die Standorte der Sensorstationen, eine Übersicht über die aktuellen Messwerte und detaillierte Darstellungen über die Zeitverläufe der Messwerte. Außerdem werden Details zur Messtechnik und medizinische Hintergrundinformationen angeboten.

Das Netzwerk wird von einer Arbeitsgruppe des Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V. (FIfF) betrieben. Die Arbeitsgruppe kooperiert mit Aachener Mitgliedern der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW) und mit dem Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie (AAA).

Das Ziel
Die Sicherheitsprobleme der belgischen Uralt-AKWs Tihange und Doel (65 bzw. 150 Kilometer westlich von Aachen) spitzen sich weiter zu. In Sorge um zuverlässige und auch rechtzeitig verfügbare Information hat sich eine Arbeitsgemeinschaft konstituiert, die mit Hilfe eines unabhängigen Netzes von Stationen für die Messung der atmosphärischen Radioaktivität zur Aufklärung und Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger beitragen will.

Entwickelt, aufgebaut und betrieben wird das Messnetz durch die TDRM-Projektgruppe. Sensorstationen zur Gammastrahlen-Messung werden in der Umgebung der beiden AKWs sowie im weiteren Umfeld installiert. Messdaten werden im Minutentakt zu einem projekteigenen Server übertragen und dort für die Darstellung aufbereitet. Die Messdaten stehen allen Bürgern unbewertet im Internet zur Verfügung.

Beteiligt an der Arbeitsgemeinschaft sind Mitglieder des FIfF, der IPPNW, des AAA in unterschiedlichen Rollen: Experten der IPPNW beobachten die Messwerte. Im Fall ernsthafter Unregelmäßigkeiten werden sie die Situation bezüglich gesundheitlicher Auswirkungen und zu ergreifender Schutzmaßnahmen beurteilen und ggf. frühzeitig einen Kontakt zu den Behörden herstellen.

Das AAA nutzt das Projekt als Instrument, um die Politik zu sensibilisieren, um Bürgerinnen und Bürger aufzuklären und kritisches Bewusstsein zu schaffen.
Die Projektgruppe TDRM besteht aus Mitgliedern des FIfF e.V. und weiteren Informatikern und Ingenieuren. Sie entwickeln und realisieren die Sensorstationen sowie die Server-Software, betreuen den Betrieb des Systems und sorgen für seine Pflege und Wartung. Das FIfF stellt die für den Betrieb des Servers erforderlichen Computerressourcen zur Verfügung.

Die Arbeitsgemeinschaft stützt sich ausschließlich auf ehrenamtliche Mitarbeit. Das Netzwerk wird ausschließlich durch Spenden finanziert. Die Arbeitsgemeinschaft ist offen für weitere Beteiligungen. Gesucht werden auch Bürgerinnen und Bürger, die an der Aufstellung einer Sensorstation in ihrer privaten Umgebung interessiert sind.

Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung e.V. (FIfF)
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW)
Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie (AAA)


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /