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Grüne Dächer binden Feinstaub, produzieren Frischluft und sind schön anzusehen

Martina Klärle möchte mit Hilfe ihres Gründachkatasters viele Marburger Dächer grün werden lassen.

Martina Klärle möchte mit Hilfe ihres Gründachkatasters viele Marburger Dächer grün werden lassen.

Erstes intelligentes Gründachkataster Deutschlands von Prof. Dr. Martina Klärle an der Frankfurt UAS für Stadt Marburg entwickelt

Eignet sich das eigene Haus für eine Dachbegrünung? Was bringt es für das städtische Klima? Das erste intelligente Gründachkataster Deutschlands betrachtet nicht nur die allgemeine Eignung eines Dachs für die Bepflanzung, sondern macht auch Angaben zur Feinstaubabsorption, CO2-Bindung und Frischluftproduktion. Es gibt zudem Pflanzempfehlungen für den jeweiligen Standort in Abhängigkeit von Dachneigung, Besonnung und Substrathöhe. Auch Vorlieben zu den Pflanzen wie die Farbe können berücksichtigt werden. Das Gründachkataster für die Stadt Marburg wurde Ende 2016 von Prof. Dr. Martina Klärle, Professorin für Landmanagement an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), zusammen mit Dr. Franz Kahle, Bürgermeister der Stadt Marburg, im Marburger Rathaus vorgestellt.


Das intelligente Gründachkataster zeigt virtuell die Vorteile von begrünten Dächern für die Bürgerinnen und Bürger auf. So verringert sich bei einem bepflanzten Dach die Abwassermenge bei Regen, da bis zu 80 Prozent des Jahresniederschlags dort zurückgehalten werden kann. Dadurch werden Abwassergebühren eingespart und Kanalsysteme bei Starkniederschlägen weniger stark belastet. Der Pflanzenbewuchs im Stadtgebiet reduziert außerdem den Gehalt von C02 und Feinstaub in der Luft – ein wichtiges Element von Anpassungsstrategien der Ballungsräume an den Klimawandel. „Vor allem für Großstädte in Kessellage wie z.B. Stuttgart sind Frischluftproduktion und Vermeidung von Überhitzung von herausragender Bedeutung – auch für die Gesundheit der Einwohner“, wirbt Klärle für die Einführung des Gründachkatasters auch in anderen deutschen Städten.

Zu den weiteren Vorteilen zählt die Steigerung der biologischen Vielfalt in der Stadt. Bepflanzte Dächer können von Vögeln und Insekten als Aufenthaltsort genutzt werden, die in eng bebauten Stadtgebieten sonst nur wenige Rückzugsgebiete vorfinden. Ein Dachgarten ist auch ein idealer Ort für Urban Gardening (Urbanen Gartenbau) und kann den Bewohnern des Hauses als Ort der Erholung dienen. „Eine Dachbegrünung lässt sich auch sehr gut mit einer Photovoltaikanlage kombinieren. Im Gegensatz zu Ziegel-, Kies- oder Metalldächern wirkt ein bepflanztes Dach kühlend und kann damit den Wirkungsgrad einer Photovoltaikanlage erhöhen“, beschreibt Klärle mögliche Synergieeffekte einer Dachbegrünung. Deshalb wurde das Gründachkataster in Marburg auch mit dem – ebenfalls von Klärle entwickelten – Solarkataster kombiniert. Durch die Verwendung der gleichen Datengrundlagen – Laserscanner-Daten, Luftbilder, amtliche Geobasisdaten, Liegenschaftskarte – werden hier Synergien geschaffen.

Marburgs Bürgermeister Kahle sieht den Nutzen des Gründachkatasters für die Bürgerinnen und Bürger seiner Stadt nicht nur im Klima- und Naturschutz: „Nicht allen ist bewusst, wie viele Vorteile eine Dachbegrünung wirklich hat. Das Gebäude wird auch optisch aufgewertet und kann als Ersatz oder Ergänzung für den Garten genutzt werden.“ Es ist das erste intelligente System dieser Art und mit diesen Funktionen in Deutschland: „Auch andere Städte haben farblich markierte Luftaufnahmen, mit denen die Eignung für eine Begrünung festgestellt werden kann. Das Marburger Kataster erkennt aber auch anhand der Neigung, Ausrichtung, Verschattung sowie Art des Daches, welche Gewächse am besten angepflanzt werden können, wie viel Abwasser eingespart werden kann und ob sich eine Photovoltaikanlage lohnt“, erklärt Klärle. „Zudem wird die potenzielle CO2-Absorption und der gebundene Feinstaub bei einer Dachbegrünung errechnet.“ Diese Berechnungen können auf der interaktiven Karte des Katasters für jede Dachfläche Marburgs durchgeführt werden. Die Bürgerinnen und Bürger können so feststellen, ob eine Begrünung des eigenen Dachs prinzipiell Sinn ergäbe; eine individuelle Analyse des Dachs zur Berechnung der Statik und der Lastreserven kann dadurch aber nicht ersetzt werden. Weitere Informationen zum Gründachkataster: www.marburg.de/gruendachkataster.

Klärle ist Geodätin und Umweltwissenschaftlerin und leitete bereits eine Reihe von Forschungsprojekten an der Schnittstelle zwischen Big Data und Umwelt. Sie beschäftigt sich seit etlichen Jahren vorrangig mit der Berechnung von Erneuerbaren Energiepotenzialen. Zu ihren bekannten Forschungsprojekten zählen neben dem Solardachkataster „SUN-AREA“, das eine Methode anwendet, bei der auf Basis von Geodaten vollautomatisch alle Dachflächen ermittelt werden, die für die Gewinnung von Solarenergie optimal geeignet sind, auch „ERNEUERBAR KOMM!“ zur ganzheitlichen Potenzialanalyse von Erneuerbaren Energien und die automatisierte Windpotenzialanalyse für Kleinwindanlagen „WIND-AREA“. 2015 war sie mit dem Projekt „WIND-AREA“ unter den drei Finalisten des Deutschen Nachhaltigkeitspreises Forschung, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgeschrieben wird.

Prof. Dr. Martina Klärle war vom 1. September 2013 bis zum 31. August 2016 Dekanin des Fachbereichs Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik und ist weiterhin Geschäftsführende Direktorin des Frankfurter Forschungsinstituts für Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik (FFin) und Direktoriumsmitglied des Center for Applied European Studies (CAES) der Frankfurt UAS. Mehr zur Person Martina Klärle: www.frankfurt-university.de/?2100.

Kontakt: Frankfurt University of Applied Sciences, Fachbereich 1: Architektur • Bauingenieurwesen • Geomatik, Prof. Dr. Martina Klärle, Telefon: 069/1533-2778, E-Mail: E-Mail
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