© Roland Banko / Polizei bei den Rodungen
© Roland Banko / Polizei bei den Rodungen

Murbaustelle: Protestcamp geräumt

Unterstützung für die AktivistInnen wächst trotzdem weiter

© FranzKeppel /Hinweis am Puchsteg
© FranzKeppel /Hinweis am Puchsteg
© FranzKeppel/ Aktivist über der Mur
© FranzKeppel/ Aktivist über der Mur
© bergschaf/ Aktivist in einem Baum- so kann er nicht gerodet werden
© bergschaf/ Aktivist in einem Baum- so kann er nicht gerodet werden

Graz - Über 200 Personen versammelten sich nach Angaben der Polizei gesterm um 05:00 beim Protestcamp. Sie alle treten für ein Ende der rechtswidrigen Rodungen an der Mur und einen sofortigen Baustopp ein. Neben dem Murcamp wurden auch Sitzblockaden auf Zufahrtsstraßen eingerichtet. Einige AktvistInnen waren auf Bäume geklettert, um sie vor den Schlägerungen durch die Energie Steiermark zu schützen.

Gegen 10:00 begannen private Sicherheitskräfte und Polizei das friedliche Protestcamp zu räumen. Die friedlichen AktivistInnen leisteten passiven Widerstand und wurden von der Polizei weggetragen. Private Sicherheitskräfte zeigten auch bei der Räumung wieder äußerst aggressives Verhalten. Die Polizei schritt weiterhin nicht gegen die Security ein und sieht den ungerechtfertigten und brutalen Handlungen gegenüber den AktivstInnen nur zu. Scheinbar sind es immer die selben Securities, die mit unübersehbarer Härte und Freude gegen die friedlichen Murschützer einschreiten.

Auch die Sitzblockaden im nördlichen Teil des Baugebietes wurden gegen 10:00 mit Hilfe von Polizeikräften aufgelöst. Auch hier verliefen die Proteste friedlich. Die AktivistInnen in den Bäumen wurden von einem Einsatzteam der Cobra entfernt. Harvester wurden mit massivem Polizeischutz ins Gelände geschleust, um die Rodungen weiterhin in rasantem Tempo fortsetzen zu können.

Die Plattform ’Rettet die Mur” kündigt nun an, dieses Projekt weiterhin auf allen Ebenen zu bekämpfen. Rechtliche Schritte wurden bereits eingeleitet. Auch gegen die gewaltsamen Einsätze der Security geht man juristisch vor. Heute um 13:00 wird es einen Protestmarsch zum Camp geben. Vor Ort findet eine Pressekonferenz mit bekannten UnterstützerInnen statt, die aus ganz Österreich kommen, um die Proteste zu unterstützen. Unter anderem werden Persönlichkeiten wie Bernd Lötsch, Günther Kräuter, Steven Weiss und Johannes Gepp vor Ort sein und für die Mur sprechen.

Der Zuspruch, den die AktivistInnen dieser Tage in Graz erleben, ist einzigartig. Vor Ort werden sie von AnrainerInnen mit warmen Speisen und Getränken versorgt. Am Hauptplatz in Graz finden solidarische Aktionen statt, die auf die Proteste im Süden hinweisen. Dieses Projekt hinterlässt nicht nur tiefe Wunden in der Natur in der Stadt Graz. Es spaltet vor allem die Gesellschaft und die Menschen in Graz.

Weitere Information: Rettet die Mur

Dr. Romana Ull


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /