Besuch von den pazifischen Inseln

Eine Gruppe von UN-Botschaftern der pazifischen Inseln besuchte Erneuerbare Energieprojekte und den 1. Energieautarken Bauernhof

Am vergangenen Wochenende kam prominenter Besuch von weit her nach Österreich. Die ständigen Vertreter in der UN von Papua-Neuguinea, Palau, Marshall-Inseln, Mikronesien, Samoa, Salomonen und Tuvalu bzw. Mitarbeiter der Missionen von Fidschi und Tonga sowie der Foreign Secretary der Cook Islands besuchten Erneuerbare Energieprojekte in Niederösterreich. Begleitet wurden sie vom österreichischen Botschafter bei den Vereinten Nationen in New-York, Gerhard Pfanzelter, sowie von Botschafterin Dr. Helene Freudenschuss-Reichl, Leiterin der Generaldirektion für die Entwicklungs- und Ostzusammenarbeit im Außenministerium und weiteren Vertretern aus dem Außenminsterium.

Am Samstag startete die Exkursion in Joching in der Wachau mit einer Bootsfahrt zur Stromboje von Aqua Libre. Danach ging es zum Windpark Statzendorf -Kölbing nahe Herzogenburg und zur Biogasanlage von Rohkraft in Sitzenberg-Reidling.

Die Schiffahrtspolizei aus der Wachau und BM Schütz stellten sich als Bootstaxi zur Verfügung, um die Gäste direkt auf die Donau und damit näher zur Stromboje zu bringen. Die naturverträgliche Art der Wasserkrafterzeugung begeisterte die Gäste.

Im Anschluss konnte eine Windturbine des Windparks Statzendorf-Kölbing aus der Nähe von der EVN-Naturkraft,/link> aus der Nähe besichtigt werden. Die Botschafter waren von der Leistung und dem Durchmesser eines Windrades beeindruckt.

In SItzenberg-Reidling wurden sie kurz danach von von Ing. Thiel von Rohkraft begrüßt, der die Gäste mit in perfektem Englisch vorgetragenen Informationen überraschte. Ein Visionär, der überzeugt, meinte einer der Botschafter.

Strombojenbesuch des Premierministers von Papua-Neuguinea

Nachdem die Botschafter am Samstagabend Premierminister Somare von Papua-Neuguinea trafen, erzählten sie auch diesem von ihrer Exkursion. Er war von den Informationen über die Stromboje so sehr beeindruckt, dass er spontan darum bat, diese auch noch besichtigen zu können. Auch das konnten wir noch am Sonntagnachmittag für ihn organisieren und auch er war von den Einsatzmöglichkeiten der Stromboje sehr begeistert.

Besuch am 1. energieautarken Bauernhof

Auf der Fahrt nach Wien stand zum Abschluss der "Tour zu erneuerbaren Energien" ein Abstecher zum ,link area"4">1. Energieautarken Bauernhof Österreichs von Wolfgang und Helga Löser in Streitdorf am Programm. Wer Wolfgang Löser kennt, weiß wie sehr er von der einfachen Umsetzbarkeit des Weges zu erneuerbaren Energien überzeugt ist und wie er ihn selbst, anfangs noch zur Verwunderung manch anderer, gegangen ist und immer noch weitergeht.

"Wir müssen uns weltweit rasch in diese Richtung begeben und Österreich hat uns mit diesen großartigen Projekten aus den unterschiedlichsten Bereichen gezeigt, wie dies möglich ist. Nicht reden, sondern einfach umsetzen, das sehe ich als Tenor dieser Reise. Ein ganz herzliches Danke an diese engagierten Menschen hier in Oesterreich!" so einer der Botschafter. "Wir müssen weltweit zusammenhalten, denn es gilt wirklich rasch zu handeln. Gerade die Inselstaaten im Pazifik sind ja besonders vom Klimawandel betroffen!"

Ueber die Pazifischen Inselstaaten

Die Pazifischen Inseln liegen im Suedpazifik, noerdlich von Australien. Der kleinste der Inselstaaten ist Tuvalu mit rund 10000 Einwohnern, der groesste ist Papua-Neuguinea mit rund 5,9 Millionen Einwohnern. Grosse Einkommensquellen sind internationale Fischereilizenzen, tropische Hoelzer und Kokosnuesse. In manchen ist auch der Tourismusbereich eine grosse Einnahmequelle, z.B. auf Fidschi, das jaehrlich von rund 500.000 Touristen besucht wird. Tuvalu ist vor allem durch sein Internetkuerzel .tv bekannt, damit konnte das Staatsbudget aufgebessert werden.

Die Inseln gelten als das "Paradies in der Suedsee" - Fotos entsprechen dem Klischee. Sandstrand, tiefblaues Meer, oft Palmen bis zum Strand. Dies stimmt zwaar, ist jedoch nur eine Seite der Inseln. 20- 40% der Menschen leben unter der Armutsgrenze, vor allem in laendlichen Regionen. Gerade im Energiebereich wollen die Staaten fuer eine bessere Versorgung sorgen. Derzeit gibt es an vielen Orten, so die Info eines Botschafters, entweder gar keine Netze oder Dieselaggregate. Ein Umstieg auf Erneuerbare Energie wurde wirklich Sinn machen. Geld dazu ist leider auch von aussen notwendig, so einer der Botschafter.

Bedroht sind die Staaten nicht nur von der Armut, sondern auch vom Klimawandel. Vor allem viele Trinkwasserquellen sind durch diesen gefaehrdet. Geht der Klimawandel ungebremst weiter, so werden Teile der Inseln oder manche Inseln sogar ganz im Meer versinken.

PS: Ein herzliches DANKE aus der Suedsee fuer die umfangreichen Informationen zu den einzelnen Projekten an Elfi und Christian Salletmayer von der Energiewerkstatt, an Fritz Mondl von Aqualibre, der auch Erfinder der Stromboje ist, an die EVN-Naturkraft, an Ing. Thiel von Rohkraft und an die Familie Loeser!


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /