© sxc.hu
© sxc.hu

Johann: „Neonicotinoid auf Obstblüte war tödliche Falle für Bienen“

Grüne fordern strengere Vorschriften für Zulassung und Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln

Klagenfurt - ‘Das Ausbringen des Neonicotinoids Mospilan während der Obstblüte machte die Blüten zur tödlichen Falle für Bienen’, stellt der grüne Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Umweltausschusses im Kärntner Landtag Michael Johann zum Bienensterben in Gemmersdorf im Lavanttal fest. ‘Der Obstbau ist auf die Bestäubungsleistung der Bienen angewiesen. Daher ist es für mich unverständlich, wie ein führender Funktionär des Obstbaus so wenig Sachverstand beweisen kann, wenn er systemische Insektenvertilgungsmittel während der Obstblüte ausbringt.’


‘Der betroffene Obstbauer machte schon vorher von sich reden, weil er ökologisch wertvolle Streuobstwiesen rodete und durch Marillenplantagen ersetzte. Weil hochgezüchtete Bäume wesentlich anfälliger gegenüber Schädlingen und Frost sind, werden Pestizide und Räuchermethoden eingesetzt - mit negativen Umweltfolgen’, bedauert Johann.


Das verwendete Neonicotinoid Mospilan gilt vor allem als schädlich für Wasserorganismen. ‘Der fehlende Warnhinweis des Herstellers auf Bienengefährdung beweist, dass die Gefahren der Pestizide für Menschen und Umwelt nur ungenügend erforscht sind und unzureichend dargestellt werden. Ich bin gespannt auf die Untersuchungsergebnisse der AGES. Wir brauchen strengere Vorschriften zur Zulassung und Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln, um unsere Bienen zu schützen’, so Johann.

Der Vorfall im Lavanttal zeigt auch auf, dass der Kärntner Landesaktionsplan über die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln 2012 – 2016, der die Verwendung von chemischen Pestiziden begrenzen soll, große Lücken aufweist. Hier erwartet Johann im noch heuer von der Landesregierung zu beschließenden neuen Landesaktionsplan konkrete Bestimmungen für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, beispielsweise ein Verbot des Ausbringens von Pestiziden während der Obstblüte.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /