© Michael Schwarzenberger/blickpixel - pixabay.com / Photovoltaik
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Energiewende: intelligent, vernetzt, nachhaltig

Der Umbau des Energiesystems hin zu mehr Nachhaltigkeit benötigt viele Bausteine.

Etwa smarte Solarspeicher, intelligent verknüpfte Energienetze und strombasierte synthetische Kraftstoffe (e-Fuels). Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) erforscht diese Technologien und stellt auf den Messen Intersolar und ees Europe (31. Mai bis 02. Juni 2017, München) aktuelle Ergebnisse und Forschungsausblicke vor. Themen sind die Helmholtz-Infrastrukturplattform ‘Energy Lab 2.0’, das Projekt ‘SafetyFirst’ für effiziente Heimspeicher und Betriebserfahrungen aus Deutschlands größtem Solarstrom-Speicherpark für die Forschung am KIT (Halle B1, Stand B1.154 und Sonderschau ‘Smart Renewable Energy’).

‘SafetyFirst’ und Solarstromspeicherpark

Je günstiger Heimspeicher werden, desto mehr davon werden im privaten Haushalt eingesetzt. Die Technologie steht an der Schwelle zum Massenmarkt. Doch sind die Systeme auch so gut wie von den Herstellern versprochen wird? Denn nicht nur der Anschaffungspreis, sondern auch die Qualität, also die Leistungsfähigkeit im Betrieb, haben einen erheblichen Einfluss auf die laufenden Speicherkosten. ‘Im Projekt ‘SafetyFirst’ vermessen wir die Performance von zwanzig kommerziellen Speichersystemen’, erklärt Projektleiterin Nina Munzke vom KIT.

Für die Performance spielen neben dem Wirkungsgrad der Systemkomponenten auch die Standby-Verbräuche, die Reaktionsgeschwindigkeit des Speichers auf Änderungen in der Last und Erzeugung sowie die Intelligenz der Gesamtsystemsteuerung eine große Rolle. ‘Die Ergebnisse der Messungen zeigen: es gibt noch erhebliche Unterschiede zwischen den Speichern am Markt. Für eine bessere Vergleichbarkeit haben wir eine Checkliste aufgestellt, in der die wichtigsten Kriterien und die KIT-Messergebnisse als Benchmark aufgeführt sind. Damit sollen auch Kunden und Handwerker die richtigen Fragen an die Speicherhersteller und -lieferanten stellen können.’ Die Erfahrungen aus dem Projekt ‘SafetyFirst’ sind auch in den ‘Effizienzleitfaden für PV-Speichersysteme’ des Bundesverbands für Energiespeicher (BVES) und des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW Solar) eingeflossen. Dieser wurde im März veröffentlicht und stellt ein einheitliches, standardisiertes Verfahren zur Messung der Energieeffizienz von PV-Speichersystemen vor.

Neben der Qualität werden die Speichersysteme im Rahmen von ‘SafetyFirst’ auch hinsichtlich Transport- und funktionaler Sicherheit sowie Netzdienlichkeit untersucht. Dadurch werden Entwicklungsempfehlungen möglich, die der Gesamtheit der Netz- und Speicherbetreiber sowie den Stromkunden zugute kommen. Das Projekt ‘Safety First’ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit etwa 4 Mio. Euro gefördert und vom Karlsruher Institut für Technologie koordiniert. Projektpartner sind das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme in Freiburg und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung in Ulm.

Auf der Intersolar und ees Europe 2017 werden Lehren aus den Vergleichstests zu Performance, Sicherheit und Netzdienlichkeit vorgestellt. Daneben zeigen aktuelle Ergebnisse aus dem Solarstrom-Speicherpark am KIT, wie man die Eigenstromversorgung maximiert.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /