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Riesenansturm auf Fördermittel des Klima- und Energiefonds für Photovoltaik

Binnen kürzester Zeit sind bereits 2.400 Anträge eingelangt - etwa das Dreifache mehr, als an Geldmitteln zur Verfügung stehen sollen!!

Der Klima- und Energiefonds startete gestern um 9.00 Uhr seine Förderaktion für Photovoltaik. Gefördert werden Photovoltaik-Anlagen im Netzparallelbetrieb für die Versorgung von privaten Wohnflächen. Für eine Leistung von maximal 5 kW peak stehen bis zu 14.000 Euro für Aufdachanlagen und bis zu 17.500 Euro für gebäudeintegrierte Lösungen zur Verfügung.

"Bis heute Mittag sind bereits 2.400 Anträge eingegangen", berichtet Dr. Eveline Steinberger, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds gestern. "Das ist etwa um das Dreifache mehr, als der Klima- und Energiefonds an Geldmittel für diese Aktion zur Verfügung hat. Das Potenzial für diese zukunftsträchtige Energieform in Österreich ist groß", so Steinberger weiter. Die Gesamtsumme der zur Verfügung stehenden Fördermittel für diese Aktion ist für 2008 mit 8 Millionen Euro begrenzt.

Der Klima- und Energiefonds fördert die Photovoltaik im Rahmen seines Jahresprogrammes 2008 auch im Zusammenwirken mit Gebäudemustersanierungen in der Tourismusbranche, in der Integration in Fertigteilhäusern sowie für die Betankung von Elektrofahrzeugen in einer großen österreichischen Modellregion. Die Ausschreibungen zu diesen Programmschwerpunkten starten im September 2008.


Die Fördermittel des Klimafonds für Photovoltaik sind ein Tropfen auf dem heißen Stein," reagiert Ruperta Lichtenecker, Umwelt- und Energiesprecherin der Grünen auf die binnen Stunden ausgeschöpften Fördermittel des Klimafonds für Photovoltaikanlagen (bis 5 kW peak). Eine kurzsichtige Energiepolitik in den letzten Jahren habe die zukunftsträchtige Photovoltaiktechnologie in Österreich verhindert, so Lichtenecker.

Die trotz fehlenden Heimmarktes erfolgreiche heimische PV-Industrie hat derzeit einen Exportanteil von 96%. Vor einer Woche hat die Regierung ein viel zu wenig weit reichendes Ökostromgesetz 2008 beschlossen, das den Ausbau von Ökostrom über die nächsten Jahre weiterhin blockieren wird. "Trotz steigender fossiler Energiepreise erkennen die Regierungsparteien nicht die Chancen erneuerbarer Energieträger," kritisiert Lichtenecker.

"Ein gutes Ökostromgesetz trägt zum Klimaschutz, zur Energieversorgungssicherheit und zur mittelfristigen Stabilisierung der Strompreise bei", ist Lichtenecker überzeugt. "Wir brauchen ein Ökostromgesetz nach Vorbild des deutschen Erneuerbaren Energien Gesetzes," fordert Lichtenecker. Das bedeutet: Abnahmegarantie für Ökostrom, eine Ausweitung der Förderlaufzeiten und faire Tarife.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /