ETH-Student entwickelt Solar-EKG

Der Elektrotechnik-Student Felix Adamczyk hat ein EKG-Gerät entwickelt, das keinen Stromnetzanschluss benötigt. Es eignet sich speziell für den Einsatz in Entwicklungsländern oder Krisengebieten

In Afrika Erfahrungen gesammelt

Wie die eidgenössische technische Hochschule berichtet, reiste der Student Felix Adamczyk im Sommer 2007 nach Tansania, wo er in einem Krankenhaus ein Praktikum absolvierte. Dort konnte er sich vor Ort ein Bild von der medizintechnischen Situation machen. Seine wichtigsten Erkenntnisse dabei: Die Stromversorgung in Entwicklungsländern ist oft nicht garantiert und Zubehör und Ersatzteile für herkömmliche EKG-Geräte sind schwer aufzutreiben. Ausserdem sollte die Handhabung einfach sein, so dass auch Ungeübte das Gerät schnell und ohne komplizierte Handgriffe einsetzen können. Dank diesem Wissen entwickelte er nach seiner Rückkehr mit grosser Begeisterung ‘Kadiri’, ein Solar-EKG, dessen Einsatz auch fernab der Zivilisation oder in Krisengebieten ohne Stromnetz möglich ist.

Den Strom liefern Solarzellen, die am Gerät angebracht sind. Herkömmliche EKG-Geräte verfügen über Klebeelektroden, Adamczyk verwendet für ‘Kadiri’ Klemmelektoden. Diese können wieder verwendet werden und haben deshalb eine viel längere Lebensdauer. Anstelle eines kleinen Leistungsakkus wird ein Bleiakku verwendet, da dieser günstiger und einfacher zu beschaffen ist. Sein Aufenthalt in Tansania hat Adamczyk gezeigt, dass herkömmliches Papier aufgrund der dort herrschenden Hitze mit der Zeit spröde werden würde. Deshalb kommt normales Kassenpapier aus dem Supermarkt zum Einsatz, auf welches das Millimeterraster direkt aufgedruckt wird.

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GastautorIn: Rene Wabel für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /