© oekonews-Doris Holler-Bruckner/ Der Gastgarten des Schiffsmeisterhauses in Ardagger
© oekonews-Doris Holler-Bruckner/ Der Gastgarten des Schiffsmeisterhauses in Ardagger

Pilgern heißt achtsam und umweltbewusst reisen

Nachhaltiger Tourismus mit 20% CO2-Reduktion in Pilgerherbergen am Jakobsweg – Ein Beispiel ist das Schiffsmeisterhaus in Ardagger, ein mit dem Umweltzeichen ausgezeichneter Betrieb

© Österreichisches Umweltzeichen / Die Photovoltaikanlage am Dach
© Österreichisches Umweltzeichen / Die Photovoltaikanlage am Dach
© oekonews- Doris Holler-Bruckner /Ökostrom vom Dach für die E-Bike Ladestation
© oekonews- Doris Holler-Bruckner /Ökostrom vom Dach für die E-Bike Ladestation
© oekonews-Doris Holler-Bruckner/ Die Gaststube im Schiffsmeisterhaus
© oekonews-Doris Holler-Bruckner/ Die Gaststube im Schiffsmeisterhaus
© oekonews- Doris Holler-Bruckner / An das Schiffsmeisterhaus wurde das Österreichische Umweltzeichen verliehen
© oekonews- Doris Holler-Bruckner / An das Schiffsmeisterhaus wurde das Österreichische Umweltzeichen verliehen
© oekonews- Doris Holler-Bruckner /Doppelte Auszeichnung: Das Schiffsmeisterhaus ist auch mit dem Europäischen Umweltzeichen ausgezeichnet
© oekonews- Doris Holler-Bruckner /Doppelte Auszeichnung: Das Schiffsmeisterhaus ist auch mit dem Europäischen Umweltzeichen ausgezeichnet
© oekonews- Doris Holler-Bruckner / Vis-a-Vis gibt es die E-Ladestation der Gemeinde Ardagger
© oekonews- Doris Holler-Bruckner / Vis-a-Vis gibt es die E-Ladestation der Gemeinde Ardagger
© http://www.lifestarsplus20.eu/de / Seite des Projekts STARS+20
© http://www.lifestarsplus20.eu/de / Seite des Projekts STARS+20

Der Jakobsweg zieht in Spanien jedes Jahr Millionen Menschen in seinen Bann, dass dies natürlich Auswirkungen auf die Umwelt und die Natur hat, scheint eine logische Konsequenz. Es ist jedoch auch im Tourismus möglich, umweltbewusster zu handeln. Das Österreichische Umweltministerium arbeitet im Rahmen einer europäischen Initiative zur Ökologisierung des Jakobsweges, im Life-Projekt STARS+20 mit spanischen Jakobswegorganisationen zusammen und unterstützt spanische Pilgerherbergen dabei, umweltfreundliche Maßnahmen umzusetzen. Ziel des Projekts ist, mindestens 20 % CO2 einzusparen.

Frei nach dem Motto der Pilger: ‘Von dem was du tust, lernen die Anderen, folge dem Weg der Sterne’ gibt es zusätzlich ein Vorzeigeprojekt in Österreich. Das Schiffsmeisterhaus in Ardagger, schon vor Jahrhunderten eine Pilgerherberge, ist ein Hotel, das nicht nur am Donauradweg, sonder gleichzeitig am österreichischen Jakobsweg liegt. Bernhard Toferer, der Eigentümer, setzt in seinem Haus bereits seit mehreren Jahren auf Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit. Zahlreiche Maßnahmen in den unterschiedlichsten Bereichen wurden im Schiffsmeisterhaus nach und nach umgesetzt.

Bei der Sanierung des Schiffsmeisterhauses, das bereits im 16. Jahrhundert errichtet wurde, wurde nicht nur durch Dämmung, sonder auch durch eine effiziente vollautomatische Energiesteuerung in den einzelnen Zimmern der Energieverbrauch wesentlich reduziert. Das beweist, dass Klimaschutzmaßnahmen auch in historischen Gebäuden machbar sind. Am Dach wurde eine Photovoltaikanlage montiert, die im Jahr 15.500 kWh Strom von der Sonne liefert. Der Ökostrom steht den Gästen und den MitarbeiterInnen auch bei der E-Ladestation im Gastgarten für das Laden von E-Bikes zur Verfügung. Wer umweltfreundlich anreist, bekommt eine kleine Aufmerksamkeit aus der Region. Auch der Warmwasserverbrauch konnte, z.B. durch die Montage von Wasser sparenden Einsätzen an allen Wasserentnahmestellen und durch Information der Gäste, entsprechend reduziert werden.
Abfalltrennsysteme im gesamten Haus sowie Recycling-Infos in allen Zimmern unterstützen eine konsequente Mülltrennung. Bei der Beschaffung aller Waren steht Umweltbewusstsein im Mittelpunkt: Alle Getränke werden nur noch in Mehrweggebinden geliefert, Produkte in Plastikflaschen werden nicht mehr angeboten. Kleinverpackungen, wie z.B. Milchverpackungen für Kaffee oder Mini-Honigtiegel, gibt es im Hotel nicht mehr.
Die Küche setzt großteils auf Lebensmittel von regionalen Lieferanten, die biologische Herstellung und gleichzeitig kurze Anfahrtswege garantieren. Der Einsatz von Fair Trade-Produkten ist eine Selbstverständlichkeit.

Bei Reinigung und Hygiene wird auf umweltverträgliche Reinigungsmittel geachtet, Einweg-Hygieneprodukte werden nicht mehr eingesetzt. Bei der Hotel-Wäsche war der Verzicht auf Weichspüler und zusätzliche chemische Produkte für die Wahl des entsprechenden Partners ausschlaggebend.
Das Schiffmeisterhaus hat mit diesen und weiteren Maßnahmen einen entsprechend hohen technischen Stand erreicht und wurde mit dem Österreichischen Umweltzeichen und dem Europäischen Umweltzeichen ausgezeichnet, den wichtigsten Zeichen für besonders umweltfreundliche nachhaltige und ressourcenschonende Tourismusbetriebe.

Nicht nur für Bernhard Toberer und sein Schiffsmeisterhaus, auch für die Gäste zahlt sich dies aus. Sie können sich sicher sein, weit umweltfreundlicher unterwegs zu sein. Das Ziel, eine CO2-Reduktion um 20 %, wurde bereits erreicht, trotzdem wird im Schiffsmeisterhaus weiterhin an neuen Ideen für mehr Nachhaltigkeit gearbeitet.

Links:
Life-Projekt STARS+20
Österreichisches Umweltzeichen
Schiffsmeisterhaus Ardagger



Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /