"Der neue Fall in Brüssel zeigt, dass es China nicht nur um die Kontrolle des Marktes für Solarmodule geht", so Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun. "Der Fünf-Jahres-Plan der Zentralregierung bezieht alle Teile der Solarindustrie ein, vom Modul über den Rohstoff Silizium, die Maschinen bis hin zum Solarglas. Damit wird die europäische Industrie einschließlich der gesamten Zuliefererindustrie ausgebootet. Schon heute hat das die Solarindustrie über 10.000 Arbeitsplätze in Deutschland und 20.000 Jobs in ganz Europa gekostet." Im Glasbereich wie bei den Solarmodulen agiert China mit Überkapazitäten, die zu einem ruinösen Preiswettbewerb führen. Die aktuellen Dumpingpreise liegen laut EU ProSun oft 50 % unter chinesischen Herstellungskosten. Die massiven Verluste, die jedes chinesische Unternehmen dabei macht, würden durch Subventionen und Kredite der Staatsbanken in China aufgefangen.
Wenn die Europäische Kommission dem Antrag der europäischen Glashersteller folgt, wird noch im ersten Quartal dieses Jahres das dritte handelsrechtliche Verfahren gegen Solarprodukte aus China gestartet. Das Antidumpingverfahren gegen chinesische Hersteller von Solarwafern, Solarzellen und Solarmodulen aus China läuft seit dem 6. September 2012, das Antisubventionsverfahren gegen die gleiche Produktgruppe aus China seit dem 8. November. Die Entscheidung über Zölle im ersten Verfahren steht spätestens zum 5. Juni 2013 an. Diese Zölle können dann bis zu drei Monaten rückwirkend gelten.
EU ProSun und EU ProSun Glass sind zwei organisatorisch und strukturell voneinander unabhängige Initiativen mit unterschiedlichen Unterstützern. Geeint sind beide in dem Ziel, auf dem europäischen Solarmarkt wieder einen fairen freien Handel zu etablieren. Dies wird auch mit der Namensgebung der neuen Initiative in Anlehnung an EU ProSun unterstrichen.
www.prosun.org, 05.02.2013
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