“Es macht aus ökologischer Perspektive keinen Sinn”, beklagt sich Nicholas Tomkins, Chef des altehrwürdigen Unternehmens Welton, Bibby and Baron (WBB), Europas größtem Produzenten von Papiertüten, gegenüber der Tageszeitung The Times. Während nahezu alle Plastiktüten ihren Weg auf die Insel aus Fernost fänden, würden 99 Prozent der Papiertüten im Lande selbst hergestellt - und das meist sogar aus Recyclingmaterial, so das Argument von Tomkins.
Die Politik ficht das nicht an. “Egal, woraus eine Einkaufstüte gemacht ist; sie einmal zu verwenden und dann wegzuschmeißen, ist absolut inakzeptabel. Einwegtüten sind offensichtliche Symbole unserer Wegwerfgesellschaft und die Regierung fühlt sich verpflichtet, dies zu ändern”, so eine Sprecherin des britischen Umweltministeriums.
Zuvor hatte die Regierung ein entsprechendes Gesetzesvorhaben zur Einführung einer Abgabe auf Einwegbeutel bestätigt. Die Erlöse daraus sollen wiederum Umweltorganisationen zugute kommen. “Die Abgabe wird sowohl Plastik- als auch Papiertüten betreffen”, so die Regierungssprecherin weiter: “Plastik- einfach gegen Papiertüten auszutauschen würde auf die Umwelt eine negative Wirkung haben. Papiertüten werden zwar aus erneuerbaren Ressourcen gewonnen, aber ihre Herstellung, ihr Transport und ihre Wiederverwertung benötigt mehr Energie.” Verhindert werden kann die Abgabe wohl nur noch durch intensive Anstrengungen des Einzelhandels, den Gebrauch von Einwegtüten bis zum Ende des Jahres drastisch zu verringern.
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Readers Edition, (S.W.), 08.04.2008
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