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Artikel vom 26.04.2008

Tschernobyl liegt noch lange nicht hinter uns

Die atomare Katastrophe von Tschernobyl liegt nicht hinter uns, sondern vor uns. Noch heute sterben in Südjapan jedes Jahr 3.000 Menschen durch die atomare Verstrahlung im Jahr 1945.Im sowjetischen Tschernobyl wurde 1986 durch den Großunfall bei der “friedlichen Nutzung” der Atomenergie etwa 50mal soviel nukleare Verstrahlung freigesetzt wie 1945 in Hiroshima und Nagasaki zusammen. Tschernobyl aber liegt erst 22 Jahre hinter uns. Das Schlimmste dieses Unfalls steht uns noch bevor. Greenpeace schätzt, dass durch den GAU 1986 bis heute bereits 86.000 Menschen an Krebs gestorben sind. Wie viele Menschen müssen eigentlich bei wie vielen Unfällen noch sterben, bis auch konservative deutsche Politiker verstanden haben, dass es eine friedliche Nutzung von Atomkraft niemals geben kann?

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Atomkraft ist schon deshalb widernatürlich, weil bei dieser Technik Menschen grundsätzlich keine Fehler machen dürfen. Aber Menschen machen Fehler, so lange es sie gibt. Mit einem christlichen Verständnis vom Menschen, das um die Sündhaftigkeit und Fehlerhaftigkeit von Menschen weiß, ist Atomenergie nie und nimmer zu vereinbaren. Das müssten doch auch deutsche Christdemokraten und Christsoziale, die mehrheitlich für längere Laufzeiten von AKWs plädieren, verstehen. Aber sie tun es leider immer noch nicht. Muss erst im dicht besiedelten Westeuropa ein großer Unfall mit Hunderttausenden Toten passieren bis auch CDU/CSU-Politiker endlich zur Vernunft kommen? Wie christlich ist diese Atompolitik? Das muss ich meine ehemaligen Parteifreunde immer wieder fragen.

Ich bin nach Tschernobyl und wegen Tschernobyl aus der CDU ausgetreten, der ich 26 Jahre angehört hatte. Meine Partei war nicht lernfähig. Es ist kein Fehler, dass wir Fehler machen, aber es ist ein großer Fehler aus Fehlern nichts zu lernen. Der große jüdische Religionsphilosoph Martin Buber sagte es so: “Die große Schuld des Menschen sind nicht die Sünden, die er begeht; die große Schuld des Menschen ist, dass er in jedem Augenblick die Umkehr tun kann und nicht tut.”

Nach allem, was ich seither gelernt habe, wurde mir immer bewusster: Atompolitik ist hauptsächlich aus moralischen Gründen unverantwortlich. Kernspaltung ist Ausdruck mangelnder Menschen- und Gottesliebe, eine Missachtung der Schöpfungsgesetze, ein Zeichen fehlender “Ehrfurcht vor allem Leben”, würde Albert Schweitzer sagen.

Nur mit Erneuerbaren Energien können wir den Weltkrieg gegen die Natur beenden.

Kohle, Gas und Öl bewirken den Klimawandel und Atomkraftwerke bleiben gefährlich und eine Einladung an Terroristen. Wer diese Zusammenhänge nicht sieht, kann im 21. Jahrhundert keine verantwortliche Politik betreiben.

Das elfte Gebot im Atomzeitalter heißt: Du darfst den Kern nicht spalten - weder den Atomkern noch den Zellkern.

Artikel aus "Readers Edition": http://www.readers-edition.de (Angaben zur Quelle und zum Copyright dieses Artikels hier)

Franz Alt, 26.04.2008

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