Zuvor hatten Wirtschaftsvertreter ihren Widerstand gegen CO2-Obergrenzen im Hinblick auf den G8-Gipfel im Juli in Toyako weitgehend aufgehoben. “Damit der Gipfel in Toyako ein Erfolg wird, muss Japan als Gastgeber über das Problem des Klimawandels nachdenken”, sagte Fujio Mitarai, Präsident des einflussreichen Wirtschaftsverbandes Nippon Keidanren und gleichzeitig Vorsitzender des Unternehmens Canon: “Jedes Land hat bereits Anstrengungen unternommen, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Es handelt sich hier um eine globale Herausforderung.”
Auch das japanische Wirtschaftsministerium will nun eine eigene Arbeitsgruppe zu dem Thema einrichten. “Wir bereiten ein Gremium vor, unter der Prämisse, ein Emissionshandelssystem einzuführen”, so ein Ministeriumssprecher am Donnerstag.
Mit japanischen Wirtschaftsbossen hatte sich in Tokio in der vergangenen Woche Yvo de Boer, Generalsekretär des UN-Klimasekretariats, getroffen, um sich über mögliche CO2-Obergrenzen auszutauschen. “Während nahezu alle Industrieländer Verpflichtungen nach dem Kyoto-Protokoll haben und auf das System eines Emissionshandels hinarbeiten, gibt es in Japan beträchtlichen Widerstand”, sagte der Niederländer während seines Aufenthalts in Japan. Zwar ist Japan Unterzeichner des Kyoto-Protokolls, verfolgte bis dato aber freiwillige Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgase und liegt weit hinter den vorgegebenen Zielen zurück.
In der Europäischen Union gibt es bereits einen Emissionsrechtehandel, auch führende US-Politiker, darunter Präsidentschaftskandidaten, liebäugeln mit dieser Idee. Verfechter harter Umweltauflagen sind sowohl Hillary Clinton als auch Barack Obama. Noch im Dezember hatten die USA und Japan alliiert, um auf der UN-Klimakonferenz auf Bali weitgehende Verpflichtungen zur CO2-Bekämpfung zu verhindern.
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(S.W.), readers-edition.de, 27.02.2008
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