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Artikel vom 29.03.2008

Kein Denkmal für Huber und Stoiber

Das endgültige Aus für den Transrapid ist eine gute Entscheidung für den Wirtschaftstandort Deutschland und eine Blamage für einige größenwahnsinnige CSU-Politiker, die einfach nicht rechnen wollten. Warum konnte die Umweltschutzorganisation BUND die Kosten für den Transrapid realistischer einschätzen als die bayrische Staatsregierung? Warum geht eine Regierung so fahrlässig mit Steuergeldern um?

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Jeder, der auch nur einmal ein Haus gebaut hat, weiß, wie sehr sich ein erster Kostenvoranschlag vom endgültigen Preis unterschreitet. Das ist natürlich erst recht so bei einem Prestigeobjekt wie dem Transrapid, mit dem ich in Shanghai einige Male gefahren bin. Eine so ungemütliche, irritierende und laute Zugfahrt hatte ich nie zuvor erlebt. Der Transrapid ist technisch noch lange nicht ausgereift, viel zu teuer und einfach nicht ins herkömmliche Bahnnetz zu integrieren. Jede ICE-Strecke ist preiswerter, angenehmer und wesentlich attraktiver im Komfort für die Reisenden. Warum kann das jeder Mensch erkennen, nicht aber Politiker wie Edmund Stoiber und der Erwin Huber? Die beiden CSU-Granden müssen nun auf ihr geplantes Denkmal verzichten.

Hinzu kämen die unverantwortlichen Belastungen der Natur.

Die drohende Beeinträchtigung von Flora-Fauna-Habitatgebieten an den Isarauen ist nun abgewendet. Damit sind wertvolle bayerische Naturschutzgebiete auch künftig geschützt und ein Verstoß gegen bayerisches, deutsches und europäisches Naturschutzrecht wird vermieden.

Nirgendwo in einem dicht besiedelten Land gibt es auch künftig eine Chance für den Transrapid. Er eignet sich vielleicht in einigen Jahren für Ost-West-Verbindungen durch die USA oder für eine Strecke wie Shanghai-Peking. Aber in Westeuropa ist das Schwebebahnsystem weder technisch noch ökologisch noch ökonomisch sinnvoll.

Politik und Industrie schieben sich jetzt den Schwarzen Peter zu.

Keiner will gewusst haben, dass die Schwebebahn beinahe doppelt so teuer wird wie noch vor einem Jahr behauptet. Für wie dumm halten uns eigentlich Politiker?

Die Grenzen des Wachstums und der Geschwindigkeit müssen wir Wähler nicht nur den Ökonomisten aufzeigen, sondern auch größenwahnsinnigen Politikern, denen ihr eigenes Denkmal wichtiger ist als das Wohl der Gesellschaft.

Nicht alles, was Franz Josef Strauß im letzten Jahrhundert für richtig und wichtig gehalten hat, passt ins 21. Jahrhundert. Siemens-Chef Peter Löscher, Bahnchef Mehdorn und prominente CSU-Politiker hielten den Transrapid für ein “Leuchtturm-Projekt”. In Wahrheit ist die Entscheidung vom Donnerstag dieser Woche eine gute Nachricht für die deutschen Steuerzahler und für den Naturschutz. Die frei werdenden Gelder wären beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs gut investiert.

Artikel aus "Readers Edition": http://www.readers-edition.de (Angaben zur Quelle und zum Copyright dieses Artikels hier)

Franz Alt, 29.03.2008

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