„Wir sind uns bewusst, dass Fuhrländer noch einige Hürden zu überwinden hat. Aber durch die Eröffnung des Verfahrens ist der Weg für den Sanierungskurs frei, den wir bereits konsequent eingeschlagen haben. Fuhrländer verfügt über hervorragende Windkraftanlagen, über hoch motivierte Mitarbeiter und ein hohes Fachwissen. Ich bin daher optimistisch, dass wir unser Ziel einer nachhaltigen Sanierung erreichen“, sagt Werner Heer, Vorstand der Fuhrländer AG. Um dieses Ziel zu erreichen, sind unter anderem auch Personalmaßnahmen unerlässlich, die eine sozialverträgliche Reduzierung der Beschäftigtenzahl vorsehen. Hierzu führt die Geschäftsleitung zurzeit intensive Gespräche mit dem Betriebsrat, um einen Sozialplan zu vereinbaren.
Sachwalter Schmidt arbeitet unter Hochdruck an einem komplexen Insolvenzplan, der die Entschuldung sowie den Erhalt und die Fortführung des Unternehmens vorsieht. Um strategische Investoren zu finden, ist der Investorenprozess mit Unterstützung der Unternehmensberatungsgesellschaft KPMG schon eingeleitet worden. Erste Erfolg versprechende Gespräche mit potentiellen Interessenten haben bereits stattgefunden. „Die Gespräche mit interessierten Investoren geben uns deutliche Zuversicht, dass die Sanierung von Fuhrländer eine realistische Chance hat. Gerade die Investoren aus dem
In die Krise geriet das Vorzeigeunternehmen aus dem Westerwald in den letzten Jahren aus diversen Gründen. Nach einer Phase des starken Wachstums hatte sich der Windkraftsektor in den vergangenen Jahren rückläufig entwickelt. Sinkende Margen und die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise verstärkten zudem die finanziellen Sorgen. Hinzu kamen Zahlungsstockungen bei Auslandsprojekten. Alle diese Gründe führten insgesamt letztlich zum Insolvenzantrag.
Die Fuhrländer AG ist Pionier für die Nutzung der Windenergie im Binnenland und gehört heute in Deutschland sowie in West- und Osteuropa, Brasilien, Vietnam und der Ukraine zu den Wegbereitern der Windenergie. Mit einer aktuellen Anlagenpalette mit 2,0, 2,5 und 3,0 Megawatt Leistung bietet Fuhrländer modernste Anlagentechnik. Die innovative Drei-Megawatt-Klasse hat den in der Branche einzig-artigen Rotor mit 120 Meter Durchmesser auf einer Nabenhöhe von 140 Metern. Sie besitzt auch den neuen HybridDrive, der wesentlich leichter und kompakter und besonders effizient für Einsätze im Binnenland ist.
Rechtsanwalt Thomas B. Schmidt ist Fachanwalt für Arbeits- und Insolvenzrecht und Partner der Kanzlei König Rechtsanwälte, eine der führenden Wirtschaftskanzleien in Rheinland-Pfalz mit Sitz in Trier. Seit 1997 ist Prof. Schmidt als Insolvenzverwalter tätig und gilt als bekannter Experte für Insolvenzplanverfahren und Sanierungen. Darüber hinaus ist er auf Restrukturierungen spezialisiert. Er ist Honorarprofessor der Fachhochschule Trier und lehrt dort seit 2002 in den Fächern Wirtschafts- und Insolvenzrecht (weitere Informationen unter www.thomasbschmidt.de).
Nina Keirsbulck, 14.12.2012
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